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Fallheim-Deckenbemalung

Deckenbemalung

Fast 300 Jahre lang lebten Juden in Fellheim, das jüdische Leben dort wurde durch den Holocaust der Nationalsozialisten 1942 für immer gewaltsam ausgelöscht. Trotzdem finden sich in dem Ort noch Spuren dieser Vergangenheit, wie etwa die im Umbau befindliche ehemalige Synagoge. Im Rathaus informierten sich die Schüler über den Stand der Umbauarbeiten und sahen allerlei spannende Einzelheiten, die ein altes Haus zur Überraschung der Fachleute so nach und nach preisgibt. So z.B. eine barocke Deckenbemalung aus dem 18. Jahrhundert, die bis vor wenigen Wochen unentdeckt unter einer unscheinbaren Holzdeckenverkleidung schlummerte und nun mühsam freigelegt und restauriert werden muss. Auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof hinter der Synagoge erfuhren die Schüler von dem bewegenden Schicksal der Eheleute Einstein, die mit über 70 Jahren 1942 ihre Heimat Fellheim verlassen mussten und zusammen mit weiteren Juden aus Altenstadt ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurden, wo sie elend verhungerten. Zurückgeblieben ist ein bewegender Abschiedsbrief an die Kinder der Einsteins, der diese aber erst nach dem Krieg erreichte. Für die Schüler war es ein eindrucksvoller Vormittag, der ihnen zeigte, dass die Verfolgung und Ermordung der Juden in Europa zwar in Auschwitz, Treblinka und Majdanek vollendet wurde, aber hier auch in unserer Region ihren Anfang nahm.

Christian Herrmann

Fellheim-IMG 1215

Schülerinnen und Schüler der 9a mit Frau Cortese