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Es ist dunkel. Eng zusammen gekuschelt stehen wir 16 Freunde in einer Garage und warten, dass es endlich gell wird. Um kurz nach 8 Uhr sehen wir die ersten Sonnenstrahlen des Tages, als eine hochmotivierte Radlerin die Türe aufmacht und uns gemeinsam mit den anderen Schüler:innen auf den Parkplatz zum Potrybus (dem Begleitfahrzeug) bringt. Hier werden wir nochmals kurz zum Ausruhen auf die Seite gelegt, da das sichere Verstauen aller Taschen im Vordergrund steht.
Nun sind endlich wir an der Reihe: Die Trinkflasche kommt in die Halterung, die kleine Rahmentasche wird bei manchen noch umgeschnallt und - ganz wichtig – unsere Ketten werden gefettet und die Bremsen überprüft, dass auch nichts scheuert.
Nachdem ein paar Testrunden auf dem Parkplatz gedreht und wir für fahrtauglich erklärt worden sind, geht es los auf unsere nun schon 4. Etappe. Ein bisschen merken wir die Müdigkeit in den Beinen unserer Fahrer:innen, da sie nicht ganz so kräftig in die Pedale treten. Dennoch fahren sie brav hintereinander in einer Reihe. Hier wird es dann doch zügiger, da es bergab geht - für manchen dann doch ein bisschen zu schnell, aber alles im Rahmen unserer Kapazitäten.
In Prad bekommen wir nach ca. eineinhalb Stunden entspanntem Rollen eine Pause. Der Grund: Es musste Proviant besorgt werden. Der Plan ist, die hoch angepriesenen Vinschgauer zu probieren. Die Aussage der Lehrkräfte war: „Die sind sensationell!“
Da musste natürlich zugeschlagen werden. Leider kauft Herr Thuro seinen Schüler:innen die Letzten vor der Nase weg, was zur Enttäuschung bei dem ein oder anderen führt. Die Stimmung hebt sich aber schnell durch belegte Semmeln. In der Essenspause sind wir nur Beiwerk, das als Taschenhalterung dient oder auch einfach links liegen gelassen wird.

Transalp 4 Transalp 5
Im Anschluss an die Stärkung geht es wunderschön flowig auf dem geteerten Radweg Richtung Naturns. Uns wird schnell bewusst, dass die Tour heute auch entspannter wird, da unsere Pedale nicht so fest getreten und an unseren Bremsen nicht so fest gezerrt wird.
Das ermöglicht viele Gespräche, die sich um die letzten Tage drehten oder um das sensationelle Essen am vergangenen Abend im Hotel. Besonders die Spinatknödel mit Käsesoße sollen hochklassig gewesen sein. Aber die Etappe lässt auch Raum für das Nachhängen der eigenen Gedanken und das Genießen der Natur. Auch wir werden dadurch geschont und können entspannt nebeneinander herrollen.
Nur das Wetter scheint manchen ein bisschen Sorgen zu machen, da es ziemlich grau am Himmel ist und der Wind zunimmt. Irgendwann werden dann auch tatsächlich die Regenjacken ausgepackt und angezogen und wir werden so schonmal gut geputzt, auch wenn es, zur Erleichterung unserer Radler:innen, nur tröpfelt.
Um 14 Uhr kommen wir heute auch schon im nächsten Hotel – wieder bei Sonnenschein – an. Für uns heißt es gleich wieder Radkeller und Ausruhen bis zum nächsten Tag, dass wir alle wieder sicher über alle Berge bringen.

Eure Mountainbikes